Neueinstufung und Etikettierungsvorschriften für Lote und Flussmittel

 

Unter Federführung der Vereinten Nationen ist ein Global Harmonisiertes System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien (Globally Harmonised System of Classification and Labelling of Chemicals) – kurz GHS - entwickelt worden, um Unterschiede in den international existierenden Systemen der Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien aufzuheben und um den Standard in der Arbeitssicherheit, im Gesundheits-, Umwelt- und Verbraucherschutz sowie beim Transport gefährlicher Güter weiter anzuheben.

Dieses GHS-System wurde am 16.12.2008 mit der EG-Verordnung Nr. 1272/2008, namentlich: Verordnung über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen (Regulation on Classification, Labelling and Packaging of Substances and Mixtures) – CLP-Verordnung – in der EU eingeführt. Die CLP-Verordnung trat am 20.01.2009 in Kraft und gilt seitdem europaweit. Die Empfehlungen der UN mit ihrem GHS-System wurden zwar nicht vollständig, jedoch weitgehend von der EU übernommen.

Die 30. und 31. ATP (Amendment to Technical Progress - Anpassung der Richtlinie 67/548/EWG (Stoffrichtlinie)) des Rates zur Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften für die Einstufung, Verpackung und Kennzeichnung gefährlicher Stoffe an den technischen Fortschritt) wurden in einer 1. ATP des Anhangs VI zur CLP Verordnung aufgenommen und am 05.09.2009 veröffentlicht.

Aktuell werden alle chemischen Stoffe in der europäischen Union im Rahmen von REACH neu registriert und deren Eigenschaften neu bewertet. Dies kann zur Folge haben, dass einige unserer Produkte neu gekennzeichnet werden müssen. Hierbei ist anzumerken, dass eine solche Kennzeichnungsänderung lediglich durch die Neueinstufung der Rohstoffe nötig wird. Die bestehenden Rezepturen und Legierungen für BrazeTec Produkte bleiben unverändert.

 

Lotpulver und -pasten

Mit dieser 1. ATP hat sich die Gefahrstoffeinstufung für Nickel (EG-Nr.: 231-111-4) geändert. Daher müssen Lotpulver und Pasten ab einem Nickelgehalt von 10 Gew.-% als "T" giftig eingestuft und entsprechend gekennzeichnet werden.

Folgende Lotpasten von BrazeTec sind davon betroffen:

BrazeTec D 300.1, BrazeTec D 897.1, BrazeTec D 897.2, BrazeTec P 897.1, BrazeTec D 1002.1, BrazeTec D 1002.2, BrazeTec P 1002.1, BrazeTec P 1002.2, BrazeTec P 1002.3, BrazeTec P 1002.4, BrazeTec P 1002.5, BrazeTec P 1002.8, BrazeTec S 1002.2, BrazeTec D 1040.1, BrazeTec S 1040.1, BrazeTec D 1090.1, BrazeTec R 1090.1, BrazeTec S 1090.1, BrazeTec D 1130.2, BrazeTec D 1135.1, BrazeTec D 1135.2, BrazeTec P 1135.1, BrazeTec S 1135.1, BrazeTec S 1135.2, BrazeTec S 1135.3

 

Festlote

Bei nickelhaltigen Festloten hingegen handelt es sich um sogenannte Metalle in kompakter Form. Gemäß Anhang I Abs. 1.3.4.1 der GHS-Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 benötigen Metalle in kompakter Form kein Kennzeichnungsetikett, wenn von ihnen in der Form, in der sie in Verkehr gebracht werden, keine Gefahr für die menschliche Gesundheit bei Einatmen, Verschlucken oder Hautkontakt und keine Gewässergefährdung ausgehen. Dieses ist für das Gefährlichkeitsmerkmal "Giftig" der Fall. Nickelhaltige Festlote brauchen nicht als "Giftig" gekennzeichnet zu werden, obwohl sie so eingestuft werden müssen. Die notwendigen Informationen müssen dem Anwender jedoch in einem Sicherheitsdatenblatt bekannt gemacht werden.

Anders verhält es sich bei dem Gefährlichkeitsmerkmal „Sensibilisierend“. Hier besteht bei Hautkontakt mit den Produkten die Gefahr der Sensibilisierung. Daher müssen nickelhaltige Festlote ab einem Nickelgehalt von ≥ 1 % als hautsensibilisierend gekennzeichnet werden.

Folgende Festlote von BrazeTec sind von der Umstellung betroffen:

BrazeTec 21/80, BrazeTec 21/80SI, BrazeTec 2577, BrazeTec 2700, BrazeTec 4000, BrazeTec 4009 AWS, BrazeTec 4085, BrazeTec 48/10, BrazeTec 49/Cu plus, BrazeTec 49/CU/NI/FE, BrazeTec 49/NIN, BrazeTec 49/NIN42, BrazeTec 4900, BrazeTec 5009, BrazeTec 5081, BrazeTec 64/CU, BrazeTec 6488, BrazeTec CU/NIN

 

Flussmittel

Flussmittelprodukte, die Kaliumborate enthalten

Flussmittel, die mehr als 6,8 Gew.% Kaliumtetraborat-Tetrahydrat (EG-Nr: 215-575-5), 5,2% Kaliumpentaborat-Tetrahydrat (EG-Nr: 234-371-7 oder 7,1 Gew.% Kaliumdihydroxofluoroborat (EG-Nr: 286-925-2), sind nach (DPD 71999/45/EG) als „Fortpflanzungsgefährdend Kategorie 3" einzustufen und mit dem Symbol "Xn" gesundheitsschädlich und den R-Sätzen R62 und/oder R63 zu kennzeichnen.

Im Einzelnen betrifft dies folgende BrazeTec Produkte:

BrazeTec CoMet Produkte, BrazeTec h 900 Paste, BrazeTec h 285 Paste, BrazeTec h 280 Paste,
BrazeTec h 28 Paste, BrazeTec L Paste, BrazeTec C Pulver, BrazeTec D Pulver, BrazeTec LPB Paste, BrazeTec D 99 Pulver, BrazeTec h 90 Pulver, BrazeTec h 80 Paste, BrazeTec spezial h 80 Paste, BrazeTec D 88 Pulver, BrazeTec D 98 Pulver, BrazeTec h Paste, BrazeTec Anoxan, BrazeTec h spritzfähig, BrazeTec spezial h Paste, BrazeTec Oxynon, BrazeTec h Pulver, BrazeTec spezial h Pulver,
BrazeTec hu Paste, BrazeTec h 86 Paste, BrazeTec spezial h spf, BrazeTec Spezial h spf.2,
BrazeTec D 4900.1, BrazeTec D 4576.1, BrazeTec D 5600.2, BrazeTec D 5600.1, BrazeTec D 5600.3

 

Flussmittelprodukte, die Natriumborate oder Borsäure enthalten

Flussmittel, diemehr als 5,5 Gew.-% Borsäure (EG-Nr.: 233-139-2, 234-343-4), 4,5 Gew.-% Dinatriumtetraborat-Pentahydrat (EG-Nr.: 215-540-4) oder 3,1 Gew.-% Dibortrioxid (EG-Nr.: 215-125-8) enthalten, sind als "Fortpflanzungsgefährdend Kategorie 2" einzustufen und mit dem Symbol "T" giftig und den R-Sätzen R60, R61 zu kennzeichnen.

Im Einzelnen betrifft dies folgende BrazeTec Produkte:

BrazeTec 523 Pulver, BrazeTec d21 Pulver, BrazeTec f Paste, BrazeTec ms Pulver, BrazeTec r 1, BrazeTec rs Paste, BrazeTec rs A Paste, BrazeTec s Paste, BrazeTec s Pulver, BrazeTec spezial s Paste

 

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